MENÜZURÜCK

Sofortprogramm der Bundesregierung für mehr Pflege schafft keine Verbesserung

Schritt für Schritt – So machen wir die Pflege besser heißt es auf der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit.
Seit langen beglücken uns Pflegestärkungsgesetze und jüngst reiht sich das „Sofortprogramm“ für mehr Pflegekräfte mit ein.
Was ist zwischenzeitlich passiert? NICHTS!

Gerade jetzt erreicht mich ein neuer Newsletter und titelt „Sofortprogramm Pflege ohne Verbesserung“

Ja, wie soll da auch was passieren. Schließlich gibt es nicht mal eben so einfach Geld um mehr Pflegefachkräfte zu bezahlen. Nein, zunächst müssen erst einmal alle Stellen besetzt sein, was sich eben schwierig gestaltet und meist unmöglich ist und wenn dann diese Hürde Geschafft ist, kommt die bürokratische Hürde, dann wird die darüber hinaus gehende Fachkraft bzw. Fachkräfte auf Antrag aus Mitteln der Krankenversicherung finanziert wenn dann die Bearbeitung des Antrages erfolgt ist.

Betrachte man sich dieses Vorgehen, muss man folgendes Resümee ziehen, viel mediales Getöse und bis jetzt nur heiße Luft.
Sorry aber das muss einmal gesagt werden.

Uns war dieser Sachverhalt ja bereits bei Inkrafttreten der gesetzlichen Änderungen bewusst. Aber die Bevölkerung und insbesondere den Betroffen sollte man klaren Wein einschenken und nicht den Eindruck vermitteln, es würde was getan. Dieses Vorgehen gehört sich einfach nicht.

Vielleicht wäre es besser gewesen, die vorgesehenen finanziellen Mittel den Einrichtungen relativ unkompliziert zur Verfügung zu stellen, um die bestehenden Probleme ein wenig abzumildern. Hierbei muss man jedoch wissen, dass da nicht die große Geldschatulle geöffnet wird. Verteilt man dieses zusätzliche Budget auf alle Einrichtungen, kommt ein sehr überschaubarer Betrag heraus.

Ach ja, Gesundheitsförderung für Pflegekräfte, auch solche Maßnahmen werden gefördert. Ich kann mir das schwer vorstellen. Von Supervision, Mediation oder Massagen wird die Belastung auch nicht geringer.
Ich habe da meine eigenen Vorstellung. Reduktion der Arbeitsdichte durch Reduktion von Überstunden, regelmäßigen Freizeitausgleich usw. Leider hat dieses Vorgehen eine unangenehme Kehrseite, wir versorgen weniger Patienten, lehnen Anfragen ab und kündigen bestehende Versorgungsverträge, um die Kollegen nicht über Gebühr zu strapazieren.

Und wie heißt es in den gerade publizierten neuen Lehrplänen des Pflegeberufegesetzes unter zu vermittelnden Kompetenzen.
„Die Auszubildenden gehen selbstfürsorglich mit sich um und tragen zur eigenen Gesunderhaltung bei“. Diese Lektion haben auch die schon im Beruf stehenden Pflegekräfte gelernt und dies heißt dann „Pflexit“. Seit Jahren steigen Pflegefachkräfte frühzeitig aus dem Beruf aus und suchen sich andere Betätigungsfelder.